Unterwegs in die Stadt der Zukunft – Urbane Gärten als Orte der Transformation

Kar­tof­fel­aka­de­mie

Ter­min: Don­ners­tag, 19. Sep­tem­ber, 19:00 bis 20:30 Uhr
Refe­ren­tin: Dr. Chris­ta Mül­ler, Sozio­lo­gin, Lei­te­rin der anstif­tung, Mün­chen
Ort: Kar­tof­fel­kom­bi­nat / anstif­tung, Dai­ser­str. 15 im Rückgebäude

Urba­ne Gemein­schafts­gär­ten sind aus der Stadt nicht mehr weg­zu­den­ken
Auch in Mün­chen nicht – man muss nur einen Blick auf die­se Kar­te werfen!

Pho­to: Chris­ta Müller

Aus ver­ein­zel­ten Pio­nier­pro­jek­ten ent­stand im Lau­fe der ver­gan­ge­nen zwei Jahr­zehn­te in ganz Deutsch­land ein Netz­werk von rund 1.000 Initia­ti­ven. Als erd­ver­bun­de­ne Orte haben sie das Poten­zi­al, Stadt wie Gesell­schaft grund­le­gend zu verändern.

Doch was ist das Beson­de­re an urba­nen Gär­ten und war­um sind sie unverzichtbar?

Chris­ta Mül­ler hat – zusam­men mit Autor*innen aus Wis­sen­schaft, For­schung und Akti­vis­mus – Ant­wor­ten gesucht, um die unter­schied­li­chen Dimen­sio­nen der neu­en urba­nen Gar­ten­be­we­gung zu ver­ste­hen.
Sie stellt vie­le die­ser Dimen­sio­nen in einem bil­der­rei­chen Vor­trag vor.

Anschlie­ßend wol­len wir mit ihr dar­über spre­chen, was Gemein­schafts­gär­ten dazu bei­tra­gen kön­nen, um Mün­chen und ande­re Städ­te in eine men­schen- und natur­ge­rech­te Zukunft zu führen.

Buch­tipp: Andrea Bai­er, Chris­ta Mül­ler, Karin Wer­ner (Hg.), Unter­wegs in die Stadt der Zukunft. Urba­ne Gär­ten als Orte der Trans­for­ma­ti­on. tran­script Ver­lag: Bie­le­feld 2024. 

Die Ver­an­stal­tun­gen der Kar­tof­fel­aka­de­mie sind kos­ten­frei und offen für alle Interessierten. 

Die Bunten Knöpfe e.V.” entdecken die Großstadtwildnis

Lesung und Work­shop „Ah, die­se Men­schen! Und wie sie mit ihren Ideen fast alles ver­saut hät­ten…!“ mit Miro Poferl 

Eines der letz­ten von Inga mit-initi­ier­ten Pro­jek­te war zum The­ma “Groß­stadt­wild­nis”.
Am 18. und 20. Juni 2024 fan­den nun bei der Eltern­in­itia­ti­ve “Die Bun­ten Knöp­fe e.V.” – einer Mit­tags­be­treu­ung an der Grund­schu­le Gra­fin­ger­stra­ße – jeweils eine Lesung mit Work­shop für die Grund­schul­kin­der statt.

Bereits vor dem “gro­ßen Tag” beschäf­tig­ten sich die Kin­der inten­siv mit drei Wild­tie­ren aus unse­rer städ­ti­schen Umge­bung: Amsel, Bie­ne und Regenwurm. 

Dafür hat­te Miro Poferl der Mit­tags­be­treu­ung lie­be­voll gestal­te­te Bild­kar­ten zur Ver­fü­gung gestellt.

33 Kin­der – mit 17 ver­schie­de­nen Mut­ter­spra­chen! – lausch­ten Miro dann gespannt, als sie aus ihrem Buch “Aaaah, die­se Men­schen! Und wie sie mit ihren Idee fast alles ver­saut hät­ten…!” vor­las. Vor allem die älte­ren Kin­der waren von der Col­la­ge-Tech­nik der Bil­der fasziniert.

Anschlie­ßend durf­ten die Kin­der – auf­ge­teilt in zwei Grup­pen und unter­stützt von jeweils zwei Betreue­rin­nen der “Bun­ten Knöp­fe” – mit den bereit­lie­gen­den Mate­ria­li­en selbst ein Pos­ter über ein Wild­tier in der Groß­stadt gestal­ten und beschrei­ben, was das Tier braucht, damit es ihm in unse­rer Nach­bar­schaft gut geht. 

Die von Miro bereit­ge­stell­ten Map­pen mit groß beschrif­te­ten Fotos und Infor­ma­tio­nen zu den Tie­ren boten vie­le Anre­gun­gen und hal­fen Details zu klären.

Mit Foto­kar­tons für die Pla­ka­te, bun­tem Ton­pa­pier für Kol­la­gen, Holz­mal­stif­ten, Filz­stif­ten, Wachs­mal­krei­den ging es ans Gestal­ten. Die Erwach­se­nen beglei­te­ten, ermu­tig­ten und boten Gestal­tungs­vor­schlä­ge an, wenn die Flut der Ideen und Mate­ria­li­en überwältigte. 

Die Gro­ßen ent­schie­den sich neben Amsel, Bie­ne und Regen­wurm auch noch für die Spin­ne, die Wes­pe, den Fuchs und ein – offen­sicht­lich von Man­gas inspi­rier­tes – Kaninchen.

Den Klei­nen hat­te es vor allem die Col­la­ge­tech­nik ange­tan. Sie schnit­ten flei­ßig aus, mal­ten und kleb­ten “ihr Wild­tier”. Vie­le ent­de­cken die Leucht­kraft der Wachs­mal­krei­den neu: 

Ste­fa­nie Haydn von Bun­te Knöp­fe e.V. fasst den krea­ti­ven und lehr­rei­chen Nach­mit­tag zusammen:

Es ist gelun­gen, bei den Kin­dern eine Acht­sam­keit für die Wild­tie­re in unse­rer Groß­stadt zu wecken – sie wer­den sich an die ein­drück­li­chen Bil­der erin­nern, wenn sie beim nächs­ten Regen einen Regen­wurm von der Stra­ße in die Wie­se set­zen. Mit Hil­fe der Work­shops konn­ten wir einen gro­ßen Bei­trag für die Bil­dung und Ent­wick­lung der Kin­der leis­ten, die vor­wie­gend aus bil­dungs­fer­nen Migran­ten­fa­mi­li­en stammen.”

Die „Bun­ten Knöp­fe“ bedan­ken sich sehr herz­lich bei Inga Mein­cke (in memo­ri­am), Ste­pha­nie Hirn und Caro­li­ne Decker vom Kar­tof­fel­kom­bi­nat – Der Ver­ein e.V. für die Ideen zu die­sem Pro­jekt!
Ins­be­son­de­re Ingas Ein­satz für die Finan­zie­rung über die Stif­tung der Spar­da Bank hat das Pro­jekt erst ermöglicht.

Neue Gentechnik (NGT) in der Landwirtschaft – Fluch oder Segen?

Kar­tof­fel­aka­de­mie

Ter­min: Don­ners­tag, 11. Juli 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr
Refe­rent: Dr. Chris­toph Then, Geschäfts­füh­rer Test­bio­tech e.V. und Spre­cher des inter­na­tio­na­len Bünd­nis­ses “No Patents on Seeds!“
Ort: anstif­tung / Kar­tof­fel­kom­bi­nat, Dai­ser­str. 15 Rückgebäude

CRISPR/Cas ist ein gen­tech­ni­sches Ver­fah­ren, um einen DNA-Strang an einer vor­ge­ge­be­nen Stel­le zu durch­schnei­den und zu ver­än­dern. Unter dem Schlag­wort Gen­sche­re wird es in der Tier- und Pflan­zen­züch­tung ein­ge­setzt. Dabei wer­den in der Regel natür­li­che Gen­funk­tio­nen aus­ge­schal­tet, wodurch sich weit­rei­chen­de Ver­än­de­run­gen erge­ben kön­nen, die über das hin­aus­ge­hen, was aus der kon­ven­tio­nel­len Zucht bekannt ist. 

Quel­le: test­bio­tech e.V.

Ist das jetzt böse Gen­tech­nik oder eine wei­ter­ent­wi­ckel­te, moder­ne Form der Pflan­zen­zucht? Brau­chen wir das Ver­fah­ren als Anpas­sungs­werk­zeug an den Kli­ma­wan­del? Und um wel­che Risi­ken geht es?

Außer­dem zei­gen Recher­chen von Kei­ne Paten­te auf Saat­gut! zu Patent­an­trä­gen aus dem Jahr 2023, wie die Ver­fah­ren der neu­en Gen­tech­nik dazu miss­braucht wer­den, um den Patent­schutz auf kon­ven­tio­nell gezüch­te­te Pflan­zen aus­zu­wei­ten. In vie­len Fäl­len wer­den Gen­va­ri­an­ten und Merk­ma­le, die in bereits exis­tie­ren­den Pflan­zen vor­kom­men, mit NGTs „neu erfun­den“, um den Ein­druck einer tech­ni­schen Erfin­dung zu erwe­cken. Wer­den die­se Paten­te erteilt, erstre­cken sie sich sehr oft auch auf die kon­ven­tio­nel­le Züch­tung, warnt Chris­toph Then.

Mit ihm wer­den wir dar­über spre­chen, was NGTs für die Land­wirt­schaft (und Gesell­schaft) bedeu­ten und wel­che Kon­se­quen­zen dar­aus gezo­gen wer­den müssen.

Die Ver­an­stal­tun­gen der Kar­tof­fel­aka­de­mie sind kos­ten­frei und offen für alle Interessierten.