Termin: Donnerstag, 19. September, 19:00 bis 20:30 Uhr Referentin: Dr. Christa Müller, Soziologin, Leiterin der anstiftung, München Ort: Kartoffelkombinat / anstiftung, Daiserstr. 15 im Rückgebäude
Urbane Gemeinschaftsgärten sind aus der Stadt nicht mehr wegzudenken Auch in München nicht – man muss nur einen Blick auf diese Karte werfen!
Aus vereinzelten Pionierprojekten entstand im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte in ganz Deutschland ein Netzwerk von rund 1.000 Initiativen. Als erdverbundene Orte haben sie das Potenzial, Stadt wie Gesellschaft grundlegend zu verändern.
Doch was ist das Besondere an urbanen Gärten und warum sind sie unverzichtbar?
Christa Müller hat – zusammen mit Autor*innen aus Wissenschaft, Forschung und Aktivismus – Antworten gesucht, um die unterschiedlichen Dimensionen der neuen urbanen Gartenbewegung zu verstehen. Sie stellt viele dieser Dimensionen in einem bilderreichen Vortrag vor.
Anschließend wollen wir mit ihr darüber sprechen, was Gemeinschaftsgärten dazu beitragen können, um München und andere Städte in eine menschen- und naturgerechte Zukunft zu führen.
Lesung und Workshop „Ah, diese Menschen! Und wie sie mit ihren Ideen fast alles versaut hätten…!“ mit Miro Poferl
Eines der letzten von Inga mit-initiierten Projekte war zum Thema “Großstadtwildnis”. Am 18. und 20. Juni 2024 fanden nun bei der Elterninitiative “Die Bunten Knöpfe e.V.” – einer Mittagsbetreuung an der Grundschule Grafingerstraße – jeweils eine Lesung mit Workshop für die Grundschulkinder statt.
Bereits vor dem “großen Tag” beschäftigten sich die Kinder intensiv mit drei Wildtieren aus unserer städtischen Umgebung: Amsel, Biene und Regenwurm.
Dafür hatte Miro Poferl der Mittagsbetreuung liebevoll gestaltete Bildkarten zur Verfügung gestellt.
33 Kinder – mit 17 verschiedenen Muttersprachen! – lauschten Miro dann gespannt, als sie aus ihrem Buch “Aaaah, diese Menschen! Und wie sie mit ihren Idee fast alles versaut hätten…!” vorlas. Vor allem die älteren Kinder waren von der Collage-Technik der Bilder fasziniert.
Anschließend durften die Kinder – aufgeteilt in zwei Gruppen und unterstützt von jeweils zwei Betreuerinnen der “Bunten Knöpfe” – mit den bereitliegenden Materialien selbst ein Poster über ein Wildtier in der Großstadt gestalten und beschreiben, was das Tier braucht, damit es ihm in unserer Nachbarschaft gut geht.
Die von Miro bereitgestellten Mappen mit groß beschrifteten Fotos und Informationen zu den Tieren boten viele Anregungen und halfen Details zu klären.
Mit Fotokartons für die Plakate, buntem Tonpapier für Kollagen, Holzmalstiften, Filzstiften, Wachsmalkreiden ging es ans Gestalten. Die Erwachsenen begleiteten, ermutigten und boten Gestaltungsvorschläge an, wenn die Flut der Ideen und Materialien überwältigte.
Die Großen entschieden sich neben Amsel, Biene und Regenwurm auch noch für die Spinne, die Wespe, den Fuchs und ein – offensichtlich von Mangas inspiriertes – Kaninchen.
Den Kleinen hatte es vor allem die Collagetechnik angetan. Sie schnitten fleißig aus, malten und klebten “ihr Wildtier”. Viele entdecken die Leuchtkraft der Wachsmalkreiden neu:
Stefanie Haydn von Bunte Knöpfe e.V. fasst den kreativen und lehrreichen Nachmittag zusammen:
“Es ist gelungen, bei den Kindern eine Achtsamkeit für die Wildtiere in unserer Großstadt zu wecken – sie werden sich an die eindrücklichen Bilder erinnern, wenn sie beim nächsten Regen einen Regenwurm von der Straße in die Wiese setzen. Mit Hilfe der Workshops konnten wir einen großen Beitrag für die Bildung und Entwicklung der Kinder leisten, die vorwiegend aus bildungsfernen Migrantenfamilien stammen.”
Die „Bunten Knöpfe“ bedanken sich sehr herzlich bei Inga Meincke (in memoriam), Stephanie Hirn und Caroline Decker vom Kartoffelkombinat – Der Verein e.V. für die Ideen zu diesem Projekt! Insbesondere Ingas Einsatz für die Finanzierung über die Stiftung der Sparda Bank hat das Projekt erst ermöglicht.
Alle Photos von Stefanie Haydn, Bunte Knöpfe e. V.
Termin: Donnerstag, 11. Juli 2024, 19:00 bis 20:30 Uhr Referent: Dr. Christoph Then, Geschäftsführer Testbiotech e.V. und Sprecher des internationalen Bündnisses “No Patents on Seeds!“ Ort: anstiftung / Kartoffelkombinat, Daiserstr. 15 Rückgebäude
CRISPR/Cas ist ein gentechnisches Verfahren, um einen DNA-Strang an einer vorgegebenen Stelle zu durchschneiden und zu verändern. Unter dem Schlagwort Genschere wird es in der Tier- und Pflanzenzüchtung eingesetzt. Dabei werden in der Regel natürliche Genfunktionen ausgeschaltet, wodurch sich weitreichende Veränderungen ergeben können, die über das hinausgehen, was aus der konventionellen Zucht bekannt ist.
Quelle: testbiotech e.V.
Ist das jetzt böse Gentechnik oder eine weiterentwickelte, moderne Form der Pflanzenzucht? Brauchen wir das Verfahren als Anpassungswerkzeug an den Klimawandel? Und um welche Risiken geht es?
Außerdem zeigen Recherchen von Keine Patente auf Saatgut! zu Patentanträgen aus dem Jahr 2023, wie die Verfahren der neuen Gentechnik dazu missbraucht werden, um den Patentschutz auf konventionell gezüchtete Pflanzen auszuweiten. In vielen Fällen werden Genvarianten und Merkmale, die in bereits existierenden Pflanzen vorkommen, mit NGTs „neu erfunden“, um den Eindruck einer technischen Erfindung zu erwecken. Werden diese Patente erteilt, erstrecken sie sich sehr oft auch auf die konventionelle Züchtung, warnt Christoph Then.
Mit ihm werden wir darüber sprechen, was NGTs für die Landwirtschaft (und Gesellschaft) bedeuten und welche Konsequenzen daraus gezogen werden müssen.
Die Veranstaltungen der Kartoffelakademie sind kostenfrei und offen für alle Interessierten.