Bauerngarten Hellabrunn

  • Sai­son­auf­takt im Bau­ern­gar­ten (Hel­la­brunn)

    Vol­ler Vor­freu­de auf die neue Gar­ten­sai­son traf sich Mit­te März das Gärtner*innenteam im Bau­ern­gar­ten im Tier­park Hellabrunn.

    Gemein­sam wur­de die Pflanz­pla­nung für die 8 Bee­te fina­li­siert und das dazu­ge­hö­ri­ge Saat­gut ausgetauscht.

    Trotz der kal­ten und tro­cke­nen Wit­te­rung sind schon eini­ge Früh­blü­her am Start: Kro­kus­se, Pri­meln und eine Schwert­li­lie (Iris) mit Saharasand.

    Nächs­te Woche wird der Kom­post auf den Bee­ten aus­ge­bracht und die Aus­saat u.a. der Radies­chen und Möh­ren kann beginnen.

  • Kind, schau – so ein schö­ner Gar­ten, wie bei Oma!

    Schau, wie schön – das wol­len wir ein­mal an jeder Ecke unse­rer Stadt uns und den Kin­dern sagen kön­nen! Ein Schritt dahin: unser in Koope­ra­ti­on mit dem Tier­park ins Auge blü­hen­de Gar­ten in Hel­la­brunn – hier unten links leuch­tet der Buch­wei­zen, rechts Acker­boh­ne und Lein. (Dank an unse­re foto­gra­fie­ren­de Gar­ten­spe­zia­lis­tin Her­lin­de für die Iden­ti­fi­ka­ti­on – und auch den Weg zur App Flo­ra Inco­gni­ta der TU Ilmen­au!)

    Die blaue Prunk­win­de aller­dings – sie bleibt deut­lich unter ihren Prunk­mög­lich­kei­ten, man­gels Son­ne qua­si ein Schat­ten ihrer selbst. Flo­rie­ren dage­gen tut wei­ter­hin die Schne­cken­fau­na. Am liebs­ten lie­ße sie wohl kein Blatt von der Gemü­se- und Blu­men­pracht übrig (wir erin­nern uns: Ari­on vul­ga­ris …). Aber da ist das Gar­ten­team vor!

    Und sonst so, wie steht es sonst so in unse­rem Bau­ern­gar­ten­bee­ten? „Die Gur­ken tun sich ein biss­chen schwer in die­sem Jahr, die Toma­ten haben zum Glück ein Dach über dem Kopf, und Busch­boh­nen, Zucker­erb­sen und Steck­rü­ben machen jetzt ordent­lich Tem­po.
    Die Johan­nis­bee­ren sind reif und Rin­gel­blu­men, Bart­nel­ken und Löwen­mäul­chen blü­hen präch­tig, eben­so der impo­san­te Mus­ka­tel­ler­sal­bei.” Schreibt Herlinde.

    Also auch wir: Tem­po, Som­mer­be­such! Beson­ders mit Blick auf die­se im Hin­ter­grund ihr zwei­tes Leben füh­ren­den Weihnachtsbäume … 

  • Der Son­nen­wen­de entgegen!

    Ab und an hat unser­ei­ner in die­sen Coro­na-Zei­ten ja den Ein­druck: Die Zeit steht still! Aber kei­ne Sor­ge, dar­um schert sich die Som­mer­son­nen­wen­de nicht „die Boh­ne“: Tag für Tag rückt der 21.6. näher und damit der Höhe­punkt der blü­hen­den Natur. Was tut sich da in unse­rem Bau­ern­gar­ten im Tier­park Hellabrunn?

    Die einen wol­len nicht so recht – die ande­ren star­ten kräf­tig durch

    Der Mai war ja wenig won­nig­lich, min­des­tens zwei Wochen ist die Vege­ta­ti­on über­all zurück. Man­ches wie Busch­boh­nen, Erb­sen, Karot­ten und Knol­len­fen­chel moch­te gar nicht kei­men und muss­te müh­sam nach­ge­sät wer­den. Ob der Bal­dri­an (unten rechts) nun zur Beru­hi­gung des Gar­ten­teams so üppig sprießt? Auch die in unse­rem letz­ten Blog­bei­trag geprie­se­ne Win­ter­he­cken­zwie­bel (unten links, hin­ter der Weber­kar­de) strotzt nur so vor Wachs­tums­freu­de – trotz ihres win­ter­li­chen Namens. Über­haupt haben die mehr­jäh­ri­gen Pflan­zen, berich­tet Her­lin­de (von ihr stam­men auch alle Fotos die­ses Blog­bei­trags), von der feucht-küh­len Wet­ter­la­ge durch­aus pro­fi­tiert. Und wir ler­nen wie­der, dass die Natur den Takt vorgibt!

    Spek­ta­ku­lä­re Erst­sich­tung: Coro­nella austriaca!

    Bei unse­rem Kom­post­hau­fen wur­de ein neu­er Gast gesich­tet: eine über einen Meter lan­ge Schling­nat­ter. Wir hof­fen sehr, dass sich die streng geschütz­te Mäu­se­ver­til­ge­rin in die­ser Sai­son noch zu einem Foto­ter­min bereit­fin­det. Vor­erst müsst Ihr Euch mit einem nat­ter­lo­sen Kom­post­hau­fen begnügen.

    Noch nicht ein­mal sehen las­sen hat sich die­ses Jahr unse­re Erd­krö­te (bit­te dem Gar­ten­team ein­mal über den Weg hüp­fen!), die ja freund­li­cher­wei­se beim Schne­cken-im-Zaum-Hal­ten hilft. 

    Apro­pos Schne­cken – für die waren die vom Him­mel fal­len­den Was­ser­mas­sen natür­lich mega. Trotz­dem: Ihnen bleibt k(aum)eine Chan­ce gegen die raf­fi­nier­te Schne­cken­ab­wehr-Kom­bi des Bau­ern­gar­ten­teams: Bier-Fer­ra­mol à la Prof. Dr. Micha­el Schrödl plus Schne­cken­zaun und Pflanz­hüt­chen! Die Schrei­be­rin die­ser Zei­len, die seit Micha­els Vor­trag begeis­tert aller­or­ten die­se fas­zi­nie­ren­den Wesen ent­deckt, hofft natür­lich, dass sie an Leib und Schne­cken­le­ben kei­nen Scha­den genom­men haben und ein­fach nur tief beein­druckt Rich­tung Isar­au­en von dan­nen zogen …

    Jetzt“, schreibt Her­lin­de, „fehlt uns eigent­lich nur noch ein Tier, das uns die gefrä­ßi­gen Pfau­en fern­hält.“ Die Wiki­pe­dia sagt: Natür­li­che Fein­de die­ses schöns­ten aller Gar­ten­schäd­lin­ge (der unse­ren Bau­ern­gar­ten ja für sei­ne pri­va­te Spei­se­kam­mer hält) sind Tiger und Leo­par­den … Viel­leicht neh­men wir da doch lie­ber den ein oder ande­ren Gemü­se­schwund in Kauf und bewun­dern Schnee­leo­pard Felix und die bei­den Sibi­ri­schen Tiger aus respekt­vol­ler (und siche­rer!) Entfernung.

    Es tut sich also eini­ges im Hel­la­brun­ner Bau­ern­gar­ten und gibt – wie der attrak­ti­ve Inkar­nat­klee – Anlass zu vie­len inter­es­sier­ten Gesprä­chen mit gro­ßen wie klei­nen Besu­che­rin­nen und Besu­chern pan­de­mie­kon­form über den Gar­ten­zaun hinweg!

  • Was bringt das Hel­la­brun­ner Bau­ern­gar­ten­jahr 2021?

    Win­ter­pla­nung, Sai­son­vor­be­rei­tung – jetzt ist es soweit: Die fach­kun­di­gen Gar­ten­team­hän­de haben uner­müd­lich Grün aus der Erde gezo­gen, Grün in die Erde gebracht, Samen gelegt, Ver­letz­li­ches durch Hüh­ner- und Pfau­en­ab­wehr­tun­nel geschützt.

    Nun heißt es hegen & pfle­gen, hegen & pfle­gen – und war­ten. Und zwar auf Busch­boh­ne, Super­schmelz, Spi­nat, Lein, Möh­re, Rosen­kohl, Him­bee­ren, Buch­wei­zen, Erd­bee­ren, Mai­rü­ben, Thi­to­nia und vie­lesvielesvieles mehr, wie ihr auf dem viel­ver­spre­chen­den Pflanz­plan für die­se Sai­son seht:

    Schon genuss­fer­tig: die schmack­haf­ten Blät­ter (= Schlo­ten, wie Schnitt­lauch zu ver­wen­den) der Win­ter­he­cken­zwie­bel – ein (mir bis­her unbe­kann­tes …) win­ter­har­tes Grün, das offen­bar bereits Ende des 18. Jahr­hun­derts im Raum Mün­chen gern ange­baut wur­de. Sehr zu empfehlen!

    Wir hof­fen ja sehr, dass sich die Tierpark-Besucher*innen bald nicht mehr mit sehn­süch­ti­gen Bli­cken über den Bau­ern­gar­ten­zaun begnü­gen müs­sen, und sich sei­ne Pfor­te wie­der für alle Inter­es­sier­ten öffnet.

    Lie­ber drau­ßen blei­ben soll­te dage­gen Ari­on vul­ga­ris. Die rot­brau­ne Nackt­schne­cke ver­putzt, was wir gern essen und anschau­en wol­len. Letz­tes Jahr stell­te sich ihr der scharf­kan­ti­ge Schne­cken­ab­wehr­zaun in den Weg. Jetzt rückt das Gar­ten­team dem haus­lo­sen Weich­tier auch mit der ulti­ma­ti­ven Schne­cken­ab­wehr-Kom­bi-Stra­te­gie von Kar­tof­fel­kom­bi­nats­ge­nos­se und Kar­tof­fel­aka­de­mie­gast Prof. Dr. Micha­el Schrödl (u.a. Lei­ter der Sek­ti­on Mol­lus­ken der Zoo­lo­gi­schen Staats­samm­lung Mün­chen) zu Lei­be: mit Bier getun­te Fer­ra­mol­kör­ner. Die „Pro­fi­tipps für Gar­ten­freun­de – mit neu­em Geheim­re­zept zur Ret­tung Ihrer Blu­men, Gemü­se und Sala­te“ Schne­cken­pla­ge muss nicht sein! (BoD 2016, 1 € pro Exem­plar geht an die ZSM-Nach­wuchs­wis­sen­schaft!) des enga­gier­ten Taxo­no­men und Arten­schüt­zers im Bei­rat der Sci­en­tists for Future sei­en jedem Schne­cken­ge­plag­ten in die Hand gelegt, der sich nicht zum Typus „Weg­schne­cken-Tole­rie­rer“ zählt (sie­he Test „Wel­cher Schne­cken­typ sind Sie?“ S. 85). Ans Herz aber legen wir euch Micha­els Appell auf S. 5: „Der weit­aus größ­te Teil hei­mi­scher Schne­cken sind fas­zi­nie­ren­de, nütz­li­che und stark bedroh­te Arten, die unse­re Hil­fe benö­ti­gen: Bereits mehr als 60 Pro­zent sind (in) ihrem Bestand gefähr­det oder schon fast aus­ge­stor­ben, Ten­denz stei­gend.“ Die der­zeit sehr groß­zü­gig bemes­se­nen Gieß­ak­tio­nen der Wet­ter­geis­ter dürf­te den Schne­cken­we­sen schon ein­mal entgegenkommen.

    Das vie­le Nass lässt nicht nur den schat­ten­lie­ben­den Wald­meis­ter aufs Poe­tischs­te blü­hen. Der Bau­ern­gar­ten wan­delt sich so schnell, dass sei­ne Chro­nis­tin kaum nach­kommt. Eben ist dies geschrie­ben, schon sind die Fotos in die­sem Bei­trag „über­wach­sen“ – bal­di­ge Updates folgen!