Initiator neuer Netzwerke

Im März 2019 fand das ers­te Netz­werktref­fen mit Ver­tre­tern von „soli­da­risch land­wirt­schaf­ten­den“ Genos­sen­schaf­ten für einen Zeit­raum von 3 Tagen statt. Ver­tre­ten waren Kar­tof­fel­kom­bi­nat (seit 2012), Bio­top Ober­land aus Leng­gries (seit 2015), dem Wir­Gar­ten Lüne­burg (seit 2017), der Koope­ra­ti­ve aus Frank­furt (seit 2018), Plan­tA­ge aus Ber­lin (seit 2019), die Soli­dar­re­gi­on Pforzhein-Enz, SoLa­Wi beim Kainz­l­bau­er aus Bad Endorf sowie das Regio­nal­kol­lek­tiv aus Lands­hut. Ziel des Netz­werktref­fens war es sich per­sön­lich ken­nen­zu­ler­nen, sich von den unter­schied­li­chen Ansät­zen und Ent­wick­lungs­schrit­ten der Genos­sen­schaf­ten inspi­rie­ren zu las­sen und sich über mög­li­che zukünf­ti­ge Koope­ra­ti­ons­fel­der aus­zu­tau­schen. Orga­ni­siert und ein­ge­la­den hat­te der Kar­tof­fel­kom­bi­nat-Ver­ein mit groß­zü­gi­ger finan­zi­el­ler Unter­stüt­zung von RENN.süd.

Das Fazit die­ses ers­ten Netz­werktref­fens war durch und durch posi­tiv. Es wur­den vie­le neue Freund­schaf­ten geknüpft und es wur­de ver­ab­re­det, eine Online-Platt­form für den akti­ven Aus­tausch unter den Netzwerkteilnehmer*innen auf­zu­set­zen. Auch regel­mä­ßi­ge Tele­fon­kon­fe­ren­zen und wei­te­re Netz­werktref­fen wur­den beschlos­sen. Und es wur­de sogar über die Grün­dung eines eige­nen Prü­fungs­ver­ban­des für genos­sen­schaft­lich orga­ni­sier­te SoLa­Wis sowie den Auf­bau eines Bera­ter-Netz­werks für Fra­gen der Orga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung nachgedacht.

Der­zeit sind wir dabei die­ses ent­ste­hen­de Netz­werk wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, indem wir in einen inten­si­ven Aus­tausch mit ande­ren Sola­wi-Genos­sen­schaf­ten tre­ten, deren unter­schied­li­che Erfolgs­stra­te­gien (z.B. zu Finan­zie­rung, Anbau, Logis­tik, Gemein­schafts­bil­dung) zusam­men­füh­ren und auf einer Home­page por­trä­tie­ren. Dies soll nicht nur Syn­er­gien zwi­schen bestehen­den Sola­wi-Genos­sen­schaf­ten schaf­fen, son­dern auch Neu­grün­dun­gen erleichtern.

Das nächs­te Netz­werktref­fen rückt auch immer näher. Es fin­det vom 20. – 22. März 2020 in Leip­zig statt und soll die­ses Mal um eine gro­ße öffent­li­che Kick-off Ver­an­stal­tung mit inter­ak­ti­ven Work­shops und Podi­ums­dis­kus­sio­nen mit Expert*innen aus der Sola­wi- und Genos­sen­schafts­be­we­gung erwei­tert werden.

Impulsgeber für Neugründungen

Die Neu­grün­dung einer Gemü­se-Genos­sen­schaft in einem neu ent­ste­hen­den Wohn­vier­tel in Mün­chen-Ost ist in Pla­nung. Unser Grün­dungs­kon­zept haben wir bereits auf Ver­an­stal­tun­gen den Bewohner*innen des Wohn­vier­tels vor­ge­stellt und wir sind wei­ter­hin dabei, unse­re Initia­ti­ve bekann­ter zu machen und die Men­schen dafür zu gewin­nen. Umso erfreu­li­cher ist es, dass unser Vor­ha­ben von den Bau­her­ren und der Quar­tiers­ge­nos­sen­schaft des Wohn­vier­tels aktiv unter­stützt wird.

Praxishandbuch für SoLaWi-Genossenschaften

Immer mehr Men­schen klop­fen an unse­re Tür und fra­gen nach bera­ten­der Unter­stüt­zung bei der Neu­grün­dung einer soli­da­risch orga­ni­sier­ten Genos­sen­schaft. Da wir es von unse­ren Kapa­zi­tä­ten her nicht schaf­fen, die­se Initia­ti­ven in dem Maße zu unter­stüt­zen, wie wir es ger­ne tun wür­den, sind wir gera­de bei der Ent­wick­lung eines Pra­xis­hand­buchs. Die­ses soll (neue) Akteu­re der Soli­da­ri­schen Land­wirt­schaft in die Lage ver­set­zen, das trans­for­ma­ti­ve Poten­ti­al die­ser Wirt­schafts­wei­se mög­lichst sys­te­ma­tisch, effi­zi­ent und erfolg­reich in einem jeweils neu­en Kon­text umzu­set­zen. Dazu wer­den die Ansät­ze und Ideen der Kar­tof­fel­kom­bi­nat eG und der Genos­sen­schaf­ten, die sich nach dem Vor­bild der Kar­tof­fel­kom­bi­nat eG eigen­stän­dig gegrün­det haben, zusam­men­ge­tra­gen und weiterentwickelt. 

Durch die­ses leicht zugäng­li­che Ange­bot wird die hori­zon­ta­le Ver­viel­fäl­ti­gung die­ser wirt­schaft­lich und sozi­al sta­bi­len Unter­neh­mens­form geför­dert und stellt damit einen rele­van­ten Ansatz­punkt für die Trans­for­ma­ti­on des kon­ven­tio­nel­len Ernäh­rungs­sys­tems dar. Die Kos­ten und Risi­ken bei der Grün­dung neu­er SoLa­Wi-Initia­ti­ven sin­ken und Lern­pro­zes­se wer­den erleich­tert. Die sozia­le Wir­kung die­ser soli­da­ri­schen Wirt­schafts­form und die Anzahl der Begüns­tig­ten die­ser nach­hal­ti­gen regio­na­len Lebens­mit­tel­ver­sor­gung stei­gen und natür­li­che Lebens­grund­la­gen der Städ­te und deren Umlan­des wer­den erhal­ten. Die­ses Pro­jekt wird durch die Land­wirt­schaft­li­che Ren­ten­bank gefördert.