Hinter diesem Ausspruch verbirgt sich kein Zauberspruch, sondern der Name eines ziemlich außergewöhnlichen Mitbewohners der Gärtnerei des Kartoffelkombinats in Spielberg: der Tigerschnegel.
Eigentlich wollten wir Euch als Nächstes die Erdkröte vorstellen – doch bei der Salaternte ist uns der Tigerschnegel immer wieder zwischen die Finger gekommen – deshalb aus aktuellem Anlass nun mehr dazu.
Wir präsentieren: Die schönsten Schnegelbilder weit und breit. Vielen Dank für eure Einsendungen.
Der Tigerschnegel sieht aus wie eine sehr große Nacktschnecke im Raubkatzen-Look. Doch anders als der Name vermuten lässt, ist er ganz zahm und zählt zu den Nützlingen auf unserem Acker. Denn Tigerschnegel essen mit Vorliebe totes Pflanzenmaterial, Moos, Flechten und Pilze. Für einen extra Proteinkick in seiner Ernährung – und Freudensprünge beim Gärtnereiteam – sorgt er durch seinen Konsum von Schneckeneiern. Somit dezimiert er kontinuierlich die gefräßigen Wegeschnecken, die sich sonst über unsere Salat- und Kohlköpfe hermachen. Ein bisschen Raubtier steckt auch in einem Tiegerschnegel, – so stehen nicht nur Schneckeneier, sondern auch ausgewachsene Schnecken auf seinem Speiseplan. Im Internet findet man einige Videos von spektakulären Verfolgungsjagden bei Nacht. Naja, so spektakulär wie Schneckenjagden eben sein können.
Allerdings berichten Hobbygärtner*innen resigniert, dass er Schnecken meistens nur anknabbert und dann wieder ziehen lässt. Wenn also angebissene Nacktschnecken im
Garten zu sichten sind, hat sich vermutlich ein Tigerschnegel angesiedelt. Ihn selbst sieht man nur selten, da er strikt nachtaktiv ist. Auf seiner meist grauen Haut befinden sich schwarze Flecken und Streifen. Dieses Muster hat ihm auch seinen Namen eingebracht. Das lateinisches „Maximus“ lässt es schon vermuten: Der Tigerschnegel kann eine Länge von bis zu 20 cm erreichen und gehört damit zu den Größten seiner Gattung.
Leider wissen viele Gärtner*innen nichts von seinen nützlichen Ernährungsgewohnheiten und bekämpfen ihn genau wie seine langsamen Verwandten. Auch Schneckenkorn unterscheidet nicht zwischen Schnegel und Schnecke, ein weiterer Grund also, um sparsam mit derartigen Mitteln umzugehen.
Meistens kommt der Tigerschnegel von ganz alleine in den Garten – vorausgesetzt Kost und Logies ist gestellt und genügend Unterschlupfmöglichkeiten geboten. Er bevorzugt dunkle und feuchte Orte, gerne richtet er sich sein Zuhause in Stein- oder Totholzhaufen ein. Bei uns ist er in den Gewächshäusern gesichtet worden.
Des Weiteren soll es helfen, abends geschnittene Champignons auszulegen, um den Tigerschnegel anzulocken. Sobald er einmal eingezogen ist, bleibt er zumeist zur Dauermiete und vermehrt sich fleißig. Wie bei fast allen Schnecken sind alle Tiere Zwitter, d.h. sie besitzen sowohl männliche als auch weibliche Fortpflanzungsorgane. Zur Paarung umschlingen sich zwei Schnegel ganz eng und lassen sich an einem Schleimfaden von einem Ast herunterfallen – ganz schön abenteuerlich. Dann legen beide Tiere 100 bis 300 Eier, aus denen dann nach ein paar Wochen die kleinen weißen Babyschnegel schlüpfen.
Wer Tigerschnegel im eigenen Garten ansiedeln möchte, um die Nützlingsarbeit zu fördern, kann einfach mal in der eigenen Nachbarschaft fragen, ob jemand ein paar Exemplare zum weitergeben hat…
An alle Kids und Kreativen – macht mit bei der Tigerschnegel-Malaktion:
„Wie sieht Dein Tigerschnegel aus?“
Wir freuen uns über kreative, bunte, witzige Kunstwerke von Euch. Schickt Eure Bilder bis zum 24. Mai per E‑Mail direkt an lias@kartoffelkombinat-ev.de – jeder kann mitmachen (keine Altersgrenze). Eure Kreationen werden wir im Nachgang in einer Online-Galerie auf unserer Website präsentieren.