Ökologie

Don­ners­tag, 19.9.2024; Refe­ren­tin: Dr. Chris­ta Mül­ler, Sozio­lo­gin, Lei­te­rin der anstif­tung, München 
Mehr
Diens­tag, 15.10.2024; Refe­ren­tin: Ali­ne Pron­net, FFB 
Mehr
Don­ners­tag, 21.11.2024; Refe­ren­tin: Bar­ba­ra Graf, FARN, Berlin 
Mehr
Don­ners­tag, 12.12.2024; Refe­ren­tin: Tini Hes­se und Rai­ner Höll 
Mehr
Mitt­woch, 15.1.2024; Refe­ren­tin: Katha­ri­na Mau 
Mehr

Konzernfreie IT

Die Digi­ta­li­sie­rung all unse­rer Lebens­be­rei­che wird mas­siv poli­tisch, öko­no­misch und medi­al vor­an­ge­trie­ben. Gleich­zei­tig kon­zen­trie­ren sich die dar­aus ent­ste­hen­de Flut an Daten – pro­pa­giert als „wert­volls­ter Roh­stoff“ des 21. Jahr­hun­derts – über jeden ein­zel­nen Aspekts unse­res Lebens in den Hän­den immer grö­ßer wer­den­der IT-Kon­zer­ne im Sili­con Val­ley. Und die­se Hand­voll Kon­zer­ne nut­zen und per­fek­tio­nie­ren die Daten­nut­zung mit­hil­fe von Künst­li­cher Intel­li­genz im Sin­ne ihrer Grund­lo­gik – aus Geld mehr Geld zu machen, damit aus Macht mehr Macht zu machen und damit aus Kon­trol­le über die Men­schen bzw. “glä­ser­nen Kon­su­men­ten” mehr Kon­trol­le zu machen. Auch ange­sichts des welt­wei­ten (Wieder-)Aufkommens auto­ri­tä­rer poli­ti­scher Bewe­gun­gen, ist die­se fort­wäh­ren­de Kon­zen­tra­ti­on von Daten besorg­nis­er­re­gend. Denn was pas­siert in einer nicht so unwahr­schein­li­chen Zukunft, wenn auto­ri­tä­re Staa­ten die­se Kon­zer­ne dazu zwin­gen, ihre akku­mu­lier­te Fül­le an Daten mit ihnen zu tei­len, um den Weg für all­ge­gen­wär­ti­ge staat­li­che Über­wa­chung und Kon­trol­le der Bürger*innen frei zu machen? His­to­risch betrach­tet waren Staa­ten und Kon­zer­ne bzw. poli­ti­sche und öko­no­mi­sche Macht schon immer eng mit­ein­an­der ver­bun­den. All das wirft Fra­gen und Her­aus­for­de­run­gen auf, die wir heu­te nur ansatz­wei­se erah­nen können.

Der Ver­ein ver­sucht hier einen ers­ten Schritt zu machen, indem er eine kon­zern­freie IT-Infra­struk­tur för­dern und für immer mehr Men­schen ver­füg­bar machen will. Denn Open Source Soft­ware gibt es ja, sie muss nur genutzt wer­den. So set­zen wir bei­spiels­wei­se beim KK-Forum und bei unse­rer Mit­glie­der­ver­wal­tung kon­se­quent auf Open-Source Soft­ware, und nut­zen die­se ganz KK-kon­form kon­zern­frei.
Bei unse­rem Sola­wi-Netz­werktref­fen ent­stand die Visi­on, ein Open Source Soft­ware-Paket zu schnü­ren, um ande­ren soli­da­risch land­wirt­schaf­ten­den Orga­ni­sa­tio­nen Werk­zeu­ge für Ihre Arbeit an die Hand geben zu können. 

Zudem wol­len wir Ver­an­stal­tun­gen durch­füh­ren, um den Zugang zu und die Vor­tei­le von Open-Source-Soft­ware einer brei­te­ren Öffent­lich­keit zugäng­lich zu machen, z.B. im Rah­men unse­rer Kar­tof­fel­ka­de­mie oder als Workshop.

Open Source Soft­ware ist manch­mal anders, manch­mal bes­ser und manch­mal schlech­ter als die eta­blier­ten Kon­zern-Soft­wares. Aber ange­sichts der oben beschrie­be­nen Ent­wick­lun­gen soll­ten wir uns zwei­mal über­le­gen, ob weni­ger Bequem­lich­keit und Nut­zungs­mög­lich­kei­ten nicht doch ein annehm­ba­rer Preis ist.