
Moderator
florian.koch@kartoffelkombinat-ev.de
+491638321058
Was hast du gemacht, als es das Kartoffelkombinat in deinem Leben noch nicht gab?
Lange Zeit war meine große Leidenschaft in anderen Ländern zu leben, deren Sprache und Kultur kennenzulernen. Es begann mit Schüleraustauschen in Europa und einem Freiwilligendienst im Obdachlosenprojekt in den USA bis hin zum Arbeiten in der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit in Klimaschutz- und genossenschaftlichen Mikrofinanzprojekten in Lateinamerika. Aber erst während meines Masterstudiums „Socio-Ecological Economics and Policy“ in Wien bin ich so richtig in die weite Nachhaltigkeitswelt eingetaucht, die mich seitdem nicht mehr losgelassen und zum grundlegenden Umdenken in meinem Leben geführt hat. Daher war es im Grunde nur eine Frage der Zeit, dass ich aus meinem Job in der konventionellen Verbandspolitik aussteige und mich wieder dem widme, was mich begeistert.
Warum engagierst du dich im Kartoffelkombinat – der Verein?
Sinnhaftigkeit
Das Gefühl Teil eines Lösungsversuchs zu werden, indem ich die Entfaltung einer anderen Kultur des Wirtschaftens und Miteinanders aktiv mit unterstützen darf.
Gestaltungsfreiheit
Unvergleichliche Freiräume für kreatives Denken, Gestalten und Handeln.
Inspiration
Mit anderen Menschen, Ideen und Inhalten in Kontakt kommen, die mich bewegen und zum Weiterdenken anregen.
(Wieder-)Verbindung
Erde, Pflanzen oder die Ernte anfassen, wieder ein direktes Gefühl für die natürlichen Rhythmen bekommen, körperlich tätig sein – von alldem habe ich mich als Akademiker mit der Zeit immer weiter entfernt. Vor allem das Mitgärtnern im KK bringt mich dem wieder näher.
Und was machst du so konkret?
Das Kartoffelkombinat ist für mich eine Quelle der Inspiration aus der ich heraus neue Konzepte entwickle, zusammen mit meinen Vereinskollegen Fördergelder für neue Projekte beantrage und diese gemeinsam umsetze.
Projektbeispiele sind der Leitbildprozess des Kartoffelkombinats oder das Projekt „Erhalt und Intensivierung aktiver Prosumenten-Gemeinschaften“, die ich koordiniert und geleitet habe. Nebenher mache ich Führungen über die KK-Gärtnerei in Spielberg, leite Seminare und halte Vorträge zu Nachhaltigkeits- und Transformationsthemen mit Schwerpunkt auf Solidarischer Landwirtschaft.
Hast du Wunschprojekte für die Kartoffelkombinat-Zukunft?
Persönlich halte ich es für wichtig verschiedene Dimensionen von Transformation (mental, kulturell, institutionell) zusammenzubringen und dies von der Frage eines gelingenden Lebens her zu denken. In diesem Sinne hat es bereits so einige „Wunschprojekte” im KK für mich gegeben.
Obwohl wir heute schon im Kleinen anderen genossenschaftlichen SoLaWis beratend zur Seite stehen, wünsche ich mir, dass wir mittel- und langfristig unsere Beratungstätigkeit auch auf andere Genossenschafts- und Organiationsformen ausweiten und sie auf ihrem transformativen Weg hin zu selbstorganisierten, solidarischen und postwachstumstauglichen Wirtschaften begleiten.